Elektrostecker

Herkömmlicher Elektrostecker
Erschwerte Bedienung durch kleine Griffflächen bei herkömmlichem Elektrostecker (Foto: Peter Pruner)
Große Grifffläche beim Versuchsmodell
Das Versuchsmodell verfügt im Vergleich zum herkömmlichen Stecker über eine deutlich größere Grifffläche (Foto: Peter Pruner)

Für viele Menschen ist es wegen Handbehinderungen nicht mehr oder nur unter großen Anstrengungen möglich, handelsübliche Elektrostecker zu benutzen. Neben jenen Personen, die nach einem Unfall oder wegen einer angeborenen Missbildung nur mehr über eingeschränkte Handfunktionen verfügen, sind häufig auch jene Menschen von Handbehinderungen betroffen, die unter rheumatischen Erkrankungen, vor allem unter chronischer Polyarthritis, leiden.

Die meisten Elektrostecker verfügen über viel zu kleine Griffflächen. Bei den vom ISD durchgeführten Vorstudien zur Entwicklung von handhabungsfreundlichen Elektrosteckern wurden neben Kriterien des Design und der technischen Produzierbarkeit vor allem ergonomische und therapeutische Kriterien berücksichtigt. Bei den realisierten Modellen wurden die für das Hineinstecken und das Herausziehen eines Steckers aufzuwendenden Kräfte auf große Griffflächen übertragen, wodurch die Muskelarbeit auf die ganze Hand bzw. den Arm verteilt wird. Varianten der neuen Steckerformen ermöglichen außerdem ein beidhändiges Greifen, was neben der besseren Kraftübertragung eine wesentlich bessere Koordination der Bewegung garantiert.

Beidhändig bedienbares Versuchsmodell
Versuchsmodell ist mit beiden Händen bedienbar (Foto: Peter Pruner)
VersuchsmodellVersuchsmodellVersuchsmodellVersuchsmodellVersuchsmodellVersuchsmodell
Varianten von Versuchsmodellen (Foto: Peter Pruner)
Bedienbarkeit bei eingeschränkten Handfunktionen
Bedienung eines Versuchsmodells durch Person mit stark eingeschränkten Handfunktionen (Foto: Peter Pruner)

Daten:

Zeitraum:
1975
Eigeninitiative
Durchführung:
Peter Pruner
Publikation:
Pruner, P.: Die Benutzbarkeit der Umwelt. Eine zentrale Frage im sozialen Design, in: Transparent, Manuskripte für Architektur, Theorie, Umraum, Kunst, Polemik, Wien 1976/5
Forschungsbericht:
Berdel, D., Hovorka, H., Pruner, P. und Kopf, L., medizinische Beratung Eberl, R.: Aktuelle Probleme ergonomischer Forschung aus arbeitswissenschaftlich - medizinischer (insbesondere rheumatologischer) Sicht. Dargestellt am Beispiel von Personen mit Funktionseinschränkungen durch rheumatische Erkrankungen (unter besonderer Berücksichtigung anthropometrischer, ergonomischer und therapeutischer Erkenntnisse als Gestaltungsgrundlage für Bedienungselemente); Endbericht der Forschungsarbeit, Wien 1978, S. 209ff